Geschichte der Insel Amrum
Im frühen Mittelalter wurde die Insel von den Friesen besiedelt. Neben der Salzsiederei, der Landwirtschaft und dem Wal- und Fischfang gehörte die Handelsschifffahrt zu den Haupterwerbszweigen. Der Amrumer Seefahrer Hark Olufs, der 1724 in die algerische Sklaverei geraten war, stieg dort zum General auf, ehe er 1736 auf die Insel zurückkehrte. Am Ende des 19. Jahrhunderts nahm der Fremdenverkehr raschen Aufschwung und veränderte die wirtschaftliche Struktur auf der Insel nachhaltig.
Im Mittelalter gehörte Amrum zu den so genannten Uthlanden, die erst allmählich unter die Herrschaft des dänischen Königs bzw. Schleswiger Herzogs kamen. Das Erdbuch des dänischen Königs Waldemar berichtet von zwei Föhrer Harden (Føør voestæ mit Ambrum und Føør østær), wobei Amrum zur Westerharde gehörte. Nach den Konflikten um das Herzogtum Schleswig zwischen den dänischen Königen und den Schauenburger Grafen in Holstein war Amrum mit Westerland-Föhr eine Enklave des dänischen Königreichs und gehörte – anders als die Nachbargebiete – nicht zum Herzogtum Schleswig. Dieser Zustand hielt bis 1864 an.
Nach dem Krieg von 1864 wurde Amrum, wie ganz Schleswig, von Österreich und Preußen gemeinsam regiert. Dann fiel Amrum an Preußen und wurde 1867 Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Zunächst bildete es eine einheitliche Gemeinde im Kreis Tondern. Bei der Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit 1920 ergab sich eine klare Mehrheit für Deutschland, während Tondern zu Dänemark kam.
Bis 1972 gehörte Amrum zum Kreis Südtondern, der dann im neu geschaffenen Kreis Nordfriesland aufging.
Insbesondere im 19. Jahrhundert wanderte mehr als ein Viertel der Amrumer Bevölkerung aus, zum überwiegenden Teil in die USA. Heute leben mehr Amrum-Stämmige in den USA als auf Amrum. Die Verbindungen zwischen Amrum und den USA werden heute noch gut gepflegt.